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Laurent Amann

Laurent Amann

Laurent Amann erzählt von seinem Weg zum Tierflüsterer:

Mit 24 Jahren begann meine Karriere als Jung-Forscher an der Universität Wien. Für die Promotion arbeitete ich mit Papageien, denen ich Aufgaben bezüglich ihres Lernverhaltens bei der Futtersuche stellte. Und obwohl ich als Versuchsleiter bei den Experimenten mindestens 10 Meter von den Tieren entfernt war und hinter einer Glasscheibe stand, zeigten die Tiere bei mir bessere Resultate als vom Forschungsteam erwartet. Mir ging danach die Frage nicht aus dem Kopf, warum das so sei, bis mich eines Tages ein Geistesblitz traf: Im Unterschied zu meinen Kollegen hatte ich zu meinen Papageien eine engere Bindung und glaubte immer daran, dass sie die Aufgabe leicht meistern würden.
 

Jedes Tier hat eine Seele und jedes Tier hält bedeutsame Seelenbotschaften für Sie bereit. So auch mein damals aggressives und unberechenbares Pferd Viona, das ich als Jugendlicher vom Schlachter gerettet hatte. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie ich mich als 15-jähriger wochenlang auf die Pferdewiese setzte und ein Buch las, in der Hoffnung, das Pferd würde eines Tages von alleine zu mir kommen, weil es mir vertraut. Ich beobachtete einfach nur und ließ Viona einfach so sein, wie sie war, ohne etwas erzwingen zu wollen, schon gar nicht sie unterwerfen zu wollen.
 

Die Zeit eines Teenagers ist für viele schwierig, für mich war sie ebenfalls nicht leicht. Ich hatte immer das Gefühl, ich dürfe mich nicht so zeigen, wie ich wirklich bin. Doch bei Viona fühlte ich mich frei und genauso ließ ich ihr ihre Freiheit. Ich spürte, dass ihre Seele nur so, fernab von jeglicher Erziehung und Dressur, zu mir Vertrauen aufbauen würde. Und dann, eines Tages – diesen Tag werde ich nie vergessen – kam sie von sich aus zu mir und schnupperte mich friedlich ab. Aus der gefürchteten Stute wurde plötzlich das liebevollste und friedlichste Pferd der Welt. Ich lernte von meinem Pferd, dass ich zu mir stehen darf, auch zu meinen Gefühlen und meinem Anderssein. Dadurch dass ich ihr erlaubte, ihre eigene Freiheit wieder auszuleben, begann ich, mich selbst nach mehr Freiheit im Leben zu sehnen.

 

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